12. Tag – Marbach – Krems

Das Highlight des heutigen Tags war für mich ganz klar die Fahrt durch die Wachau. Hübsche kleine Dörfer umringt von steilen Rebbergen. Die Rebberge sind terrasiert weil die Hänge so steil sind. Es gab sogar Reben die umringt waren von Felswänden. Ich habe versucht einen Weg dorthin zu entdecken. Ich konnte aber keinen sehen. Vermutlich sind die Rebleute gleichtzeitig auch begeisterte Kletterer.

Am Nachmittag besichtigten wir Krens. Es hat eine sehr schöne Altstadt, ich merkte aber wieder schnell, dass ich von denn vielen Leuten und dem hektischen Verkehr überfordert bin. Unglaublich wie schnell man sich an die Ruhe fern ab von jeglicher Hektik gewöhnt.

volle Distanz: 59.12 km
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11. Tag – Linz – Marbach

Ich habe mich gestern über die Region informiert und erfahren, dass es in der Nähe ein grosses KZ, KZ Mauthausen, gab, das jetzt besichtigt werden kann. Ich war mir nicht sicher ob ich es anschauen möchte, da es sicher ein sehr belastendes Erlebnis sein wird. Als wir dann nach Mauthausen kamen, hatte ich doch das Gefühl, dass ich es besichtigen sollte.
Es war sehr schwierig für mich zu verstehen was dort unglaublich schreckliches geschah und wie Menschen zu solchen Taten fähig sein können. Denn Umfang der Verbechen ist so gross und unvorstellbar, dass man davon nur einen kleinen Eindruck bekommt. Doch das was man begreift, lässt einem sprachlos und schockiert zurück…

Hochwasserschutz war schon entlang des Inns ein grosses Thema und ist es hier an der Donau noch mehr. Überall sieht man an Häusern Markierungen wie hoch das Wasser bei denn grossen Überschwemmungen 2002 und 2013 stand. Teilweise sind die Markierungen in der zweiten Fensterreihen, was man, wenn man dort steht nur schwer vorstellen kann. Viele Dörfer haben nun hohe Mauern mit Toren an denn Strassen gebaut um das Wasser bei Überschwemmungen aufzuhalten.

volle Distanz: 89.58 km
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10. Tag – Kasten – Linz

Der Radweg von Passau der Donau entlang ist sehr beliebt. Viele Unternehmen bieten in der Region Radreisen an. So gab es Moment wo wir plötzlich umringt von Holländern oder einer englischen Tandemgruppe waren. Es gibt auch grosse Passagierschiffe die eine kombinierte Rad- und Schiffsreise anbieten. Da es aber noch keine Hauptsaison ist, konnten wir die Radwege zu grossen Teilen ganz alleine geniessen. Dass es in jedem Dorf mehere Radlertreff hat, zeigt, dass sich hier zu Spitzenzeiten viel eine grössere Menschenmasse mit dem Radvorwärts bewegt.

Wir genossen die vielen Fährüberfahrten, die immer wieder notwendig waren, da die Strasse auf der einen Seite endete und Brücken, über die mittlerweile breite Donau, sehr rar waren.

Die Einfahrt nach Linz war dann wieder ziemlich stressig. Nach einigen Tagen fast alleine auf der Strasse, war es sehr ungewohnt entlang einer viel befahrenen Hauptstrasse zu fahren.

volle Distanz: 83.82 km
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9. Tag – Egglfing – Kasten

Da wir gestern schon so weit gekommen waren, war Passau schon sehr nahe. Das letzte Stück entlang dem Inn erinnerte mich sehr an die Wege entlang dem Rhein im Raum Schaffhausen. Sehr schöne Waldwege die sehr flüssig zu fahren waren und doch immer ein wenig rauf und runter gingen. Eine grosse Abwechslung zu denn Radwegen vorher,die über viele Kilometer fast gerade aus über die Dämme führten.

In Passau fuhren wir zuerst zu der Vereinigung der drei Flüsse Inn, Donau und Ilz. Nach über 600km fühlte es sich es sich so an, dass wir eine erste Etappe erreicht haben und an der Donau gelandet sind (obwohl wir dies mit der Donauquelle in Donaueschingen auch einiges einfacher zu bewerkstelligen gewesen wäre).

In Passau machten wir noch eine kleine Altstadt Rundfahrt. Viel hält mich aber meistens nicht in denn Städten und ich fahre dann bald lieber weiter.

Leider hat uns auch heute das „Pech“ mit denn Campingplätzen getroffen und unser erstes Ziel stellte sich als reiner Dauercamperplatz heraus. Schlussendlich war das aber nicht weiter schlimm. Wir nahmen eine Fähre auf die österreichische Seite und fanden einen gemütlichen Platz für unser Zelt, wo wir gemütlich der Donau Schifffahrt zu schauen konnten.

Nur kurz kam eine kleine Hektik auf als wir von eine  Hagelsturm überrascht wurden. Dies zeigte aber vorallem wie gut unsere Zelte für widrige Bedingungen gebaut sind.

volle Distanz: 60.58 km
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8. Tag – Soyen – Egglfing

Nachdem wir gestern unsere Batterien wieder aufladen konnten ging es heute wieder mit viel Elan vorwärts. Schon am Morgen hatten wir einige Kilometer abgespult und legten darum eine etwas ausgedehntere Mittagspause ein und kochten uns etwas Warmes.

Das Mittagsprogramm stand im Motto Geburtshäuser berühmter Persönlichkeiten. Erst kamen wir in Marktl am Geburtshaus von Papst Benedikt XVI vorbei.

Nur wenige Kilometer weiter, in Brunau, steht das Geburtshaus von Adolf Hitler. Eine sehr merkwürdige Kombination.

Leider hatten wir heute etwas Pech mit denn Campingplätzen. Die ersten drei Campings waren alle geschlossen und wir mussten eine weite Strecke auf uns nehmen, bis zum nächsten Camping. Darum gab es heute auch einen neuen Streckenrekord.
Ziemlich erschöpft kamen wir schliesslich an und es war dann auch egal, dass der Platz für die Zelte in der hintersten, dunklen Ecke des Platzes ist.

volle Distanz: 126.07 km
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7. Tag – Ruhetag

Wie es im alten Testament heisst, „und am siebten Tag sollst du ruhn“, haben wir eine Pause eingelegt. Wir liessen unser Gepäck am Zeltplatz und fuhren mit leichter Ausrüstung nach Wasserburg. Das Fahren fühlte sich ein wenig wie mit einem Flyer an. Die Steigungen waren plötzlich nicht mehr so hart und wir düsten mit gelösten Bremsen.
Wasserbug entsprach nicht ganz unseren Vorstellungen (gemütliches Restaurant direkt an der Inn). Immerhin hat es nicht geregnet, wie bei meinen Eltern und einem neuseeländischen Paar, das wir in Innsbruck kennen gelernt haben.

volle Distanz: 22.97 km
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6. Tag – Kufstein – Soyen

Heute starteten wir denn Tag mit einer kleinen Besichtigung, die vorallem der Nahrungssuche diente. In einem kleinen Cafe machten wir es uns gemütlich an der Sonne. Am Nebentisch schon sehr betagte Damen aus England. Plötzlich gab es einen riesen Knall von der Burg her, die Damen am Nebentisch fielen fast tod um und uns verfehlte ein Geschoss nur knapp. Anscheinend haben sie einen Holzzapfen benutzt um die Kanone zu stopfen und dieser schoss dann von der Burg runter ins Städtchen.
Nach dem Knall kam eine ganze Prozession von Musikverein, Schiessverein, Kirche und vermutlich die ganze lokale Prominenz durch das Städtchen marschiert.
Wir fragten denn Kellner was denn für ein Feiertag ist. Der meinte nur er sei Türke wir seien Schweizer und müssten das besser wissen, das natürlich in Tiroler-Dialekt.

Nachdem Frühstück ging es dann weiter der Inn entlang. Die Inn ist in diesem Teil oft sehr gerade und auf beiden Seiten mit einem Damm kanalisiert. Der Radweg verläuft meistens auf dem Damm und man kann auslesen ob man auf der österreichischen oder deutschen Seite fahren will. Ich fand diesen Damm ziemlich eindrücklich, der Inn fühlte ihn fast bis oben auf und auf der Aussenseite ging wahrscheinlich bis zu 10 Meter herunter und dort befanden sich Bauernhöfe, Industrie und Dörfer. Man will sich nicht ausdenken, was passieren würde, wenn dieser Damm bricht, welche Gewalt durch das Tal strömen würde.

Am Abend fanden wir einen sehr schönen Campingplatz direkt an einem kleinen See. Wir genehmigten uns als erstes ein kühles Bad und genossen dann den Abend mit schönem Sonnenuntergang.

volle Distanz: 81.77 km
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5. Tag – Innsbruck – Kufstein

Als erstes stand heute eine Besichtigung von Innsbruck auf dem Programm. Das gab uns die Gelegenheit ein richtiges Radfahrer Frühstück zu geniessen.

Natürlich mussten wir auch das „goldene Dacherl“ besuchen. Gefunden haben wir es sehr schnell. Ein Foto davon zu machen, ohne asiatische Touristen die mit dem Peace-Zeichen davor posieren, brauchte wesentlich mehr Zeit. Doch auch das gelang schlussendlich.

Eine kleine Geschichte am Rande. In Innsbruck traffen wir eine Gruppe von ca. 10-Jährigen. Sie waren sehr interessiert warum wir dann mit so vielen Taschen herumfahren. Ich erklärte ihnen dann, dass wir am Reisen sind. Darauf fragten sie wohin wir reisen und ich sagte bis Wien. Sie waren ganz erstaunnt und einer sagte zur Kollegin die mit einem Hoverboard (für alle die Hoverboards nicht kennen) mitfuhr: „Soweit kommst nicht mal du“.

Innsbruck liessen wir dann, dank Rückenwind, rasant hinter uns. Unterwegs genossen wir die schöne Berglandschaft

und bestaunten die vielen Kirchen, Klöster und Burgen.

Faszinierend ist es zu zuschauen, wie der Inn von zurückgelegtem Kilometer zu Kilometer wächst und sich von einem kleinen Flüsschen in einen Strom (ein wenig übertrieben) verwandelt.

Am Abend fanden wir einen kleinen, gemütlichen Campingplatz direkt an einem kleinen Segelflugplatz.

Nachdem wir nun bereits ein paar Tage unterwegs sind stand auch eine Pflicharbeit auf dem Programm: Waschen.

Denn Abend genossen wirbei Bier, gutem Essen und fast schon kitschiger Abendstimmung.

Im Übrigen, was ich eher erstaunlich finde, blieb ich bis jetzt komplett verschohnt von Muskelkater und und Problemen mit längerem Sitzen auf dem Sattel. Mittlerweile habe ich das Gefühl mein Brooks-Ledersattel ist schon ganz gut eingessen und ich bin echt begeistert davon.

volle Distanz: 90.98 km
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4. Tag – St. Anton am Arlberg – Innsbruck

Gut eingepackt sind wir heute Morgen zur Abfahrt nach Landeck, wo wir auf die Inn treffen, gestartet. Mit denn verlorenen Höhenmetern, stiegen die Temperaturen und wir konnten einige Kleiderschichten loswerden. Leider blieb das Wetter denn ganzen Tag eher frisch und es gab immer wieder vereinzelte Regentropfen. Trotzdem konnten wir denn Inn-Radweg mit wunderschönen Abschnitten sehr geniessen. Wir kamen gut vorwärts und haben am Eingang von Innsbruck einen Campingplatz gefunden.

volle Distanz: 103.39 km
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3. Tag – Dalaas – St. Anton am Arlberg

Wie von Chris gestern gewünscht (hier nochmals ein Dankeschön dafür) wachten wir am Morgen mit Regen auf. Somit konnten wir gleich üben, wie man das Zelt richtig abbaut, ohne dass das Innenzelt nass wird.
Heute stand der Arlbergpass auf dem Programm. Als am Morgen in der Bäckerei etwas von Schnee gesagt wurde, konnte ich das noch nicht so recht glauben. Wir fuhren also im Regen bis nach Klösterle am Fusse des Arlbergpasses. Chris entschied sich dort eine motorisierte Mitfahrgelegenheit über denn Pass bis nach St. Anton zu suchen. Ich nahm denn Pass mit dem Velo in Angriff. Der Dauerregen wandelte sich mit der Zeit und Höhe zu Schneeregen und weiter zu nur noch Schnee. Während dem Fahren hatte ich durch die Anstrengung immer schön warm, an richtige Pausen war aber mit dem kalten Wind nicht zu denken, da ich sofort auskühlte.
Als ich Passhöhe erreicht hatte freute ich mich auf die lang ersehnte Abfahrt. Aber nur sehr kurz. Meine Winterausrüstung (Velohandschuhe mit Gummiputzhandschuhe als Überzug) erwies sich nicht als abfahrtstauglich. Schon nach wenigen Minuten waren meine Hände durchgefroren und ich konnte nicht mehr richtig bremsen. Ich war froh, dass das Restchen an Gefühl in meinen Händen noch reichte um das Velo am Strassenrand anzuhalten und abzuschliessen. Ich entschloss mich mit Autostopp nach St. Anton zu fahren um mich erstmals aufzuwärmen.
Wir suchten uns dann gleich dort ein Zimmer um die nassen Sachen wieder zu trocknen. Ich bekam von der etwas älteren Hausherrin auch gleich noch Winterhandschuhe und wurde vom Besitzer zurück zu meinem Velo gefahren. Mit warmen Handschuhen klappte dann die restliche Abfahrt problemlos.

volle Distanz: 27.18 km
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